Die Beamten der Pressestelle der Polizei können offensichtlich nicht nur sachlich-nüchterne Infos verfassen. Sie kennen sich auch bei der klassischen Literatur aus und können sie variieren. Ein Beispiel von heute:
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Wer stiefelt denn da durch Nacht und Wind – es ist das bei Oma ausgebüxte Enkelkind. Er hält seinen Drachenteddy wohl in dem Arm – er fasst ihn sicher, er hält ihn warm . . .
Ob der Taxifahrer am frühen Sonntagmorgen (6. Februar) an die abgewandelten Zeilen aus der Feder von Johann Wolfgang von Goethe dachte, ist nicht überliefert. Sicher ist aber, dass er angesichts eines achtjährigen Jungen in kurzem Schlafanzug und Hausschuhen bei stürmisch-regnerischem Wetter sicherlich auch zunächst erschauderte.
Der Dreikäsehoch hatte eigentlich die Nacht schlafend bei seiner Großmutter verbringen sollen. Als aber alles Schäfchenzählen nichts nutzen wollte, entschloss er sich, den Heimweg zu Mama und Papa per pedes anzutreten. Glücklicherweise holte ihn aber um 01.30 Uhr nicht der Erlkönig, sondern eine Streife der Aachener Polizei. Diese lieferte den jungen Wandersmann wohlbehalten bei den Eltern ab und gaben bei der Oma Entwarnung. Erfreulich, dass die Geschichte, entgegen der historischen Ballade, ein gutes Ende genommen hat! (And.)
