Es ist wieder Montag und montags lacht nicht mal die eine, die immer lacht. AachenNews schaut sich an, was los ist, was man wissen will und was man wissen sollte.

Drei Stürme sind über Aachen hinweggegangen: „Ylenia“, „Zeynep“, und vergangene Nacht noch „Antonia“. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz und ist vermutlich erst Freitag fertig mit der Beseitigung der Schäden. Danke Aachener Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehren für eure ganze Mühe!
Die Leute, die mitten im Sturm ihre prallvollen gelben Säcke rausstellen, sind das eigentlich dieselben, die nicht einsehen können, dass das Impfen zwar keine Infektion verhindert, wohl aber eine Erkrankung, mit der man schließlich im Krankenhaus landet? Wahrscheinlich. – Rein intellektuell gibt es mehr Defizite bei den Leuten, als man gedacht hatte. Damit muss man auch erst mal klarkommen.
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Die „Omas gegen Rechts“ haben uns über ihre Neugründung und ihre erste Aktion informiert. Danke dafür! Sie wollen nicht unwidersprochen hinnehmen, dass die Gegner der Impffplicht zusammen mit Rechtsextremen demonstrieren. Wer mit der Gruppe Kontrakt aufnehmen will (auch Opas sind willkommen): omasgegenrechts-aachen.de
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Die Idee, die Alte Vaalser Straße als Fahrradstraße einzurichten, nimmt Formen an. Die Stadtverwaltung möchte heute die Planung vorstellen und diskutieren. Die geben sich echt viel Mühe, danke auch! Im Mittelpunkt des Dialogs stehen die Verkehrsregeln, die in Fahrradstraßen gelten. Und die Frage, wie sich die Einrichtung einer Fahrradstraße auf die Alte Vaalser Straße auswirken würde.
Die Stadt lädt zu einer digitalen Veranstaltung am heutigen Montag, 21. Februar, von 18.30 bis 20.30 Uhr ein. Fragen, Ideen und Anregungen sind erwünscht. Ihr könnt die Veranstaltung auf dem Youtube-Kanal der Stadt Aachen (www.youtube.com/stadtaachen) verfolgen oder euch aktiv in die Videokonferenz einbringen. Die entsprechenden Zugangsdaten werden am 21. Februar unter www.aachen.de/altevaalserstrasse veröffentlicht.
Die vorliegenden Planunterlagen sind im Internet über www.aachen.de/altevaalserstrasse abrufbar. Wer sich zu den Vorschlägen der Fachverwaltung äußern möchte, kann das noch bis zum 7. März im Foyer des Verwaltungsgebäudes schriftlich tun, wo ein Briefkasten hängt, oder eine Mail an folgende Adresse schicken: altevaalserstrasse@mail.aachen.de
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Sie stehen überall rum und nur wer sie nicht benutzt, ärgert sich: über die E-Scooter. Dabei stehen auch Autos überall rum, viel mehr sogar. Autos stehen auf Straßen, Bürgersteigen, Radwegen, und besonders in der Lütticher Straße auf Baumscheiben. Im Durchschnitt 23 Stunden am Tag. 2000 kleine Roller mit Elektroantrieb sind derzeit in Aachen unterwegs, vergleichsweise wenig. Allein die Schrotträder, die in der Stadt abgestellt sind, dürften zahlenmäßig mehr sein als die Miniroller.
Warum nicht einige wenige Auto-Parkplätze freimachen als Stellflächen für die Roller?
Die Politik widmet sich der Roller-Problematik mit Hingabe. Als gäbe es bei der Aachener Verkehrswende kein größeres Problem. Aber allen Bemühungen zum Trotz: Die Verkehrswende ist eine Schnecke, etliche Unfallschwerpunkte bleiben gefährlich, Straßenübergänge desgleichen. Die Zahl der Autos steigt.
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Das ehemalige Straßenbauamt an der Karl-Marx-Allee (leer), das ehemalige Hochschulgebäude am Muffeter Weg (leer), das alte Polizeipräsidium in der Soers (leer) und der ehemalige Aachen-Münchener-Bau an der Robert-Schumann-Straße (bald leer, noch arbeiten dort 190 Mitarbeiter*innen der Bezirksregierung) – die haben alle etwas gemeinsam: Sie gehören einer Landesbehörde, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb, kurz BLB genannt.
Was soll mit diesen Bauwerken geschehen? Warum wurden/werden sie nicht vom Land NRW in den Besitz der Stadt Aachen überstellt? Sozusagen von einer öffentlichen Hand in die andere übergeben? Die Linke müht sich, die SPD in Aachen arbeitet an dem Fall, die Grünen haben ebenfalls versucht, den BLB zu einem Geschäftsgebaren zu bewegen, das dem Gemeinwohl verpflichtet ist. Ohne. Jeden. Erfolg. Sehr bedauerlich.
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Der Wolf im Stadtwald war tatsächlich ein richtiger Wolf, haben Untersuchungen ergeben. Er soll aus Belgien 80 Kilometer weit nach Aachen gerannt sein und nicht zu dem Rudel gehören, das in der Eifel heimisch geworden ist. Da die Wölfe hierzulande keinen einzigen Feind haben, beunruhigt die ungebremste Ausbreitung. Habgier, Streitlust, Heimtücke und Verschlagenheit werden Isegrim in den alten Märchen nachgesagt. Was haben wir und was hat eigentlich der Wolf davon, wenn er sich bei uns ungebremst ansiedeln kann?
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Wer bis hierhin gelesen hat, möchte vielleicht noch wissen, was die Stadtverwaltung zu Abriss und Neubau der Brücke Turmstraße mitgeteilt hat. Stark gekürzt hier:
Die Bauarbeiten an der Brücke sind wegen ihres irreparablen Zustands unvermeidbar. Sie werden im Mai 2022 beginnen und bis Dezember 2023 dauern. Da eine Behelfsbrücke nicht verfügbar ist, muss der betroffene Straßenabschnitt während der gesamten Baumaßnahme für alle Verkehrsteilnehmer gesperrt werden. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Verkehrssituation im Umfeld.
Das Verkehrsführungskonzept wird in den nächsten Wochen unter der Maxime „Führung der Umleitungsverkehre über den Außenring“ weiter verfeinert. Wichtig war aber auch der Beschluss, dass bei der weiteren Planung auf eine Öffnung des derzeit gesperrten Templergrabens „nach Möglichkeit“ verzichtet wird. Die Verkehrsführung wird während der gesamten Bauzeit analysiert und bei Bedarf angepasst.
Der externe Gutachter Dr. Michael Baier hatte in einer präzisen Analyse und Ableitung dargelegt, wie sich das Verkehrsgeschehen rund um die Großbaustelle verändern wird und wie die bisherigen Verkehre umgeleitet werden sollten. Er sprach sich sehr deutlich dafür aus, den Kraftfahrzeugverkehr vor allem in Richtung Toledoring, Pariser Ring und Vaalser Straße zu verlagern. Überdies empfahl er, an einigen empfindlichen Kreuzungen mit temporär aufgestellten Ampelanlagen zu arbeiten.
Von einer Öffnung des Templergrabens riet der Gutachter ab. Es bestünde die Gefahr, dass sich das Verkehrsaufkommen dort um das Dreifache gegenüber der Zeit vor der Corona-Pandemie und vor der Sperrung für das Reallabor Templergraben erhöhen würde – auf bis zu 20.000 Fahrzeuge pro Tag. Das Ingenieurbüro BSV wird während der gesamten Baumaßnahme für die Planung möglicher Anpassungsmaßnahmen zur Verfügung stehen.
Im öffentlichen Raum werden erste Hinweise zur Sperrung bereits Anfang März und dann wieder Anfang Mai auf den städtischen Plakatanlagen zu finden sein. Zahlreiche weitere vorbereitende und begleitende Maßnahmen, darunter Veranstaltungen mit Bürger*innen, sind für März in Planung.
Infos unter www.aachen.de/turmstrasse. Diese Internetseite wird den Stand der Baumaßnahme fortlaufend dokumentieren.

Die erheblichen Eingriffe in den Verkehrsfluss werden weitreichende Folge für die RWTH haben. Es wird zu eingeschränkten Erreichbarkeiten von Gebäuden kommen, es müssen längere Wegstrecken und -zeiten für Fußwege, Radverkehr, KFZ und ÖPNV innerhalb und zur Hochschule eingeplant werden. Die RWTH ist in die Baumaßnahmen nicht involviert, tauscht sich aber eng mit der Stadt aus, um Einschränkungen so gering wie möglich zu halten und sie so schnell wie möglich zu kommunizieren.
Vielen Dank an alle, die sich kooperativ zeigen und nicht durch elende Dauerschimpferei hervortun.
Zur geistigen Verfassung unserer geliebten Mitbürger: „In Zeiten intellektueller Dämmerung werfen selbst geistige Zwerge lange Schatten“. Verf. unbekannt.
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