Stichwahl: Über 40 Prozent der Wähler*innen wollen, dass Migranten wie „Menschen zweiter Klasse“ behandelt werden

Was für ein Geschrei, was für ein Jubel! Emmanuel Macron hat die Stichwahl gewonnen. Und Putin hat es weiterhin mit Macron und nicht mit Marine LePen zu tun. Die in Paris beschlossenen Waffenlieferungen an die Ukraine werden nicht gestoppt.

Für viele Menschen in Frankreich war es eine Wahl zwischen Pest und Cholera. Macron weiß, dass viele ihn nur gewählt haben, um eine rechtsextreme Präsidentin zu verhindern. Und: Gewählt haben ihn hauptsächlich Rentner. Insofern verwundert es, nebenbei gesagt, dass es eine Techno-Wahlparty am Eiffelturm gegeben hat. 

Wer den Wahlkampf beobachtet hat, musste sich geradezu ekeln, so sehr waren rechtsextreme Auftritte an der Tagesordnung. Und dann diese extrem-nationalistischen Sprüche, die skandiert wurden! Dieses Gebrüll, diese Hetze. 

Die Presse (auch die deutsche) hatte Marine Le Pen als quasi gemäßigt dargestellt, verharmlosend „Rechtspopulistin“ genannt – angesichts eines noch krasser rechts (rassistisch, nationalistisch) argumentierenden weiteren Kandidaten. Es lief einem kalt den Rücken runter bei so viel Verharmlosung von Faschismus.

Über 40 Prozent aller Wählerinnen und Wähler haben sich für eine von dem Kriegsverbrecher Putin gekaufte Frau entschieden, eine Faschistin, für die Migranten Menschen zweiter Klasse sind und auch so behandelt werden sollen, eine Deutschland- und EU-Hasserin. Kann man da noch Urlaub machen? Wie soll man das in Einklang bringen mit dem Gefühl, das einen bei jeder Parisreise aufs neue befällt, dass man sich nämlich spätestens am 2. Tag des Besuchs fragt: Warum lebe ich eigentlich nicht hier? 

Was erwartet uns in 5 Jahren? Le Pen kündigte an, in fünf Jahren nicht wieder antreten zu wollen. Macron darf dann nicht mehr wiedergewählt werden. 

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Auch Slowenien (2 Millionen Einwohner) hat gewählt. Gewonnen hat – klarer als erwartet – der grün-liberale Politik-Neuling und Pro-Europäer Robert Golob (55). Freude. 

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