Sicherer Hafen: Kapazitäten in Aachen sind erschöpft

Vor dem Hintergrund der hohen Aufnahmezahlen einerseits, weiterhin fehlender Unterkünfte und einer nicht mehr zumutbaren Überlastung des Systems wie des betroffenen Personals andererseits, haben sich in Aachen Politik und Verwaltung entschieden ab sofort keine neuen Geflüchteten mehr in Aachen aufzunehmen. Sie werden an die Landesaufnahmestelle verwiesen.

Bis heute hätten, so teilt das Presseamt mit, mehr als 4.000 Menschen aus der Ukraine in Aachen soziale Unterstützung erhalten. Nach dem Verteilschlüssel für NRW habe die Stadt Aachen „mit einer Erfüllungsquote von 200 Prozent ihr Aufnahmesoll deutlich übererfüllt“, was in NRW beispielhaft sei.

Die Zahlen, die genannt werden, sind beachtlich: Zum Stand 31. Juli waren insgesamt 2.927 Geflüchtete in städtischen Unterkünften untergebracht – davon rund 1.100 Menschen aus der Ukraine. In Übergangsheimen mit abgeschlossenen Wohnungen leben zurzeit 726 Personen. In Gemeinschaftsunterkünften sind 705 Personen untergebracht. 1.115 Menschen leben im gesamten Stadtgebiet verteilt in Einzelwohnungen. 363 Menschen wurden in acht Turnhallen untergebracht.

Die Zeltstadt auf Siegel wird noch bis September als Ankunftszentrum für aus der Ukraine geflohenen Menschen genutzt. Insgesamt wurden dort seit Ende April 477 Personen aufgenommen. Zum 31. Juli waren dort 18 Menschen untergebracht, die nach geübter Praxis möglichst schnell in eine Unterkunft weitergeleitet werden sollen. 

Leben in einer Turnhalle auf Dauer unzumutbar

Vor allem die Unterbringung von Geflüchteten in Turnhallen stellt die Verwaltung zunehmend vor Herausforderungen. Und nicht nur sie, denn sowohl für die Menschen, die zurzeit in Turnhallen leben als auch für Schulen, Kitas und Vereine, die dort zu „normalen“ Zeiten aktiv sind, ist dieser Zustand auf Dauer nicht tragbar.

Von den insgesamt 96 Gymnastik-, Turn- und Sporthallen wurden elf Gymnastik- und Turnhallen für die Unterbringung geflüchteter Menschen zur Verfügung gestellt. Drei Hallen sind bereits wieder freigezogen, davon werden zwei noch zurückgebaut, bevor sie wieder für den Sport zur Verfügung stehen. Weitere Objekte für die Unterbringung der Kriegsgeflüchteten werden derzeit hergerichtet.

Erst mit deren Bezugsfertigkeit können weitere Hallen freigezogen werden. Aufgrund von Baumaßnahmen waren oder sind zudem weitere sechs Sport- und Turnhallen zwischenzeitlich nicht oder nur eingeschränkt nutzbar. Für 96 Nutzer*innen, darunter Schulen und Vereine mit zahlreichen Nutzungszeiten, organisierten der Fachbereich Sport sowie die betroffenen Bezirke Alternativen oder musste mitteilen, dass sie ihre Angebote nicht durchführen können. 

s. dazu: Mitteilung der Stadtverwaltung

Sicherer Hafen Aachen

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