Die Eltern von Kita-Kindern in Aachen sind zur Zeit nicht zu beneiden. Darauf, dass ihre Kinder regelmäßig und zuverlässig einen Kindergarten besuchen können, können sie sich nicht mehr verlassen. Viele Erzieherinnen sind zur Zeit krank, manche sind schwanger, andere werden pensioniert, der allgemeine Personalmangel gibt den Einrichtungen den Rest. So kommt es dazu, dass Eltern morgens mit Kind vor der Kita stehen und abgewiesen werden: Wegen fehlendem Personal heute geschlossen.
Die Kita „Am Höfling“ blieb kürzlich sogar eine ganze Woche geschlossen. Nicht mal eine Notbetreuung soll es gegeben haben. Den Eltern wurde geraten, für ihre Kinder andere Kitas zu suchen, die Situation werde sich nämlich nicht wesentlich verbessern. In einigen der 57 städtischen Kitas werden jetzt sogenannte Überlastungsanzeigen geschrieben. Das machen Mitarbeiter, wenn sie ihre Arbeitgeber darauf hinweisen wollen, dass „eine ordnungsgemäße Erfüllung der Aufgaben“ gefährdet ist.
Freien Trägern geht es nicht besser
Politik und Verwaltung stehen ratlos da. Sie können sich schließlich keine Erzieherinnen backen. Sie würden gern einstellen, es gibt aber einfach niemand. Auch den anderen Trägern wie der katholischen Kirche (Pro Futura) und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) fehlt es an Erzieherinnen und Erziehern in ihren insgesamt 70 Einrichtungen. Dabei haben alle Einrichtungen, die Erzieher*innen ausbilden in der hiesigen Region ihre Ausbildungskapazitäten schon erweitert . Es reicht einfach nicht.

Rund 100 Vollzeitstellen fehlen insgesamt in allen Aachener Kitas (freie und städtische). Das ist eine Menge. Pro Futura versucht, in Spanien Fachpersonal anzuwerben. Nach einem Sprachkurs sollen die SpanierInnen im Sommer 2023 schon fit sein.
Hilferufe in Richtung NRW-Ministerium haben bisher ebenfalls nichts gebracht, auch dort kann man keine zusätzlichen ErzieherInnen herbeizaubern.