Äußerst primitiv: Leben im Bunker – Bald ist wieder Tag des offenen Denkmals

„KulturSpur – ein Fall für den Denkmalschutz”, so lautet das Motto des Tag des offenen Denkmals, der zum 30. Mal im Rahmen der European Heritage Days stattfindet. Die Bürgerinnen und Bürger können sich am Sonntag, 11. September, auf ein vielfältiges Programm freuen. Infos (pdf): hier

Ein Ort voller Geschichte(n)

Ein Fall für den Denkmalschutz sind alte Bunkeranlagen. Nirgendwo in Aachen können Besucher*innen so eindrücklich nachempfinden wie im Hochbunker an der Scheibenstraße, wie in dunklen Kriegstagen und auch danach das Leben der Menschen darin aussah. 

60 Prozent des Wohnraums ist während des Krieges in Aachen komplett zerstört worden. Ganze Familien waren daher auf die Bunker als Notunterkunft angewiesen. Vor rund drei Jahren begann der Verein „Os Oche“ auf Initiative von Stadtführer Dirk Dannenberg und seinen Mitstreitern damit, den Hochbunker an der Scheibenstraße zur Dauerausstellung herzurichten – dank großzügiger Unterstützung des Eigentümers Manfred Gaspers. 

Wie lebten die Menschen damals im Bunker? Welche Tische, welche Stühle, welche Betten hatten sie? Wie beengt waren die Verhältnisse? Was machte es mit den Aachener*innen, wenn sie zum Teil über mehrere Jahre in einem Bunker wohnen mussten. Auf diese und viele weitere Fragen weiß Dirk Dannenberg Antworten.

Bei Führungen im Rahmen des Denkmaltages bietet Dannenberg am 11. September an, dieser spannenden Kulturspur im Bunker nachzugehen. „Das Interesse der Menschen an diesem Bunker ist riesig. Wir erzählen nicht nur, wie breit, wie hoch, wie lang dieses Gebäude ist. Wir berichten vor allem von den Geschichten der Menschen, die in diesem Bunker Schutz gesucht haben.“ Und das, wie Dannenberg betont, nicht nur in den schlimmen Wochen, als Aachen im Herbst 1944 bombardiert worden ist. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebten hunderte Menschen auf beengten Raum über viele Jahre im Bunker, weil viele Häuser komplett zerstört waren.

Vom Lousberg bis zum Gut Muffet

Der Hochbunker mit der markanten Malerei auf der Außenfassade (Foto unten) ist nur einer von über 38 Orten und Programmpunkten an diesem Tag in Aachen. Die Denkmal-Spuren ziehen sich durch die ganze Stadt. Wer auf sie stößt, kann Fragen stellen: Wie hat der Architekt Benno Schachner das Gießerei-Institut entwickelt? Was hat der Wardsche Kasten, benannt nach dem englischen Botaniker und Arzt Nathaniel Bagshaw Ward, auf dem Lousberg verloren? Und welche Geschichtsspuren verbergen sich in Gut Muffet? Antworten gibt es am 11. September.

Die Broschüre zum „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 11. September, liegt in zahlreichen Verwaltungsstellen und an weiteren öffentlichen Orten aus. Zudem findet ihr das Programm mit allen Infos zu Öffnungszeiten, Anmeldungen, aktuellen Programmergänzungen etc. im Internet unter www.aachen.de/denkmalpflege. Fotos: Stadt Aachen/Andreas Herrmann

Quelle: Stadt Aachen, Fachbereich Kommunikation und Stadtmarketing

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