Heute befasst sich die Bezirksvertretung Aachen-Mitte mit der Verschönerung einer Gegend (Mataréstraße, Freunder Weg, Eisenbahnweg), das ist kein Grund zur Freude. Die Verschönerung ist nämlich gar keine Verschönerung, sondern eher das Gegenteil. Es sollen drei Glascontainer umgesetzt werden; sie sollen – ganz prominent – an der Kreuzung Mataréstraße/Freunder Weg/ Eisenbahnweg aufgestellt werden. Auf Wunsch einiger weniger Personen.
Drei Glascontainer sind es, die jetzt noch woanders (Zeppelinstraße, am Bunker) stehen und um die herum sich bisweilen etwas Müll sammelt.
Das Quartier ist dich bewohnt. Wo viele Menschen dicht beieinander wohnen, da hat man zwar immer wieder neue, nette Nachbarschaft und es existiert eine gewisse Lebendigkeit. Nur: Die Straßen müssen öfter gesäubert werden als in den Vierteln, wo nur alle 50 Meter mal ein Einfamilienhaus steht und einfach nicht so viele Menschen verkehren.
Es ist leider so: Einige Beschwerdeführer*innen konnten sich Gehör verschaffen, und was die Mehrheit gar nicht für möglich hielt: Politik und Stadtbetrieb befassten sich mit den 3 Containern und sehen sich nun offenbar zum Handeln gezwungen. Schade, schade. Man kann hier mal sehen, wie sich eine Minderheit gegen eine Mehrheit durchsetzen kann.
Die Beschwerdeführer sprachen von Bergen von Abfall und wollten sogar Drogenhändler und Ratten in großer Zahl in der Gegend beobachtet haben. Eine Wahrnehmung, die wirklich Rätsel aufgibt. Anwohner von einem neuen Wohnkomplex haben in den letzten Wochen quasi Tag und Nacht Augen und Ohren offengehalten. Aber von so viel Müll, von Drogendealern keine Spur, und auch die Ratten hat man nicht gesehen.
Wie ist das nur möglich, dass in einem Quartier zwei so unterschiedliche Erlebnisweisen vorhanden sind? Was bedeutet dieser übertriebene Schrei nach „Sauberkeit“?

Heute, Mittwoch, 21. September, um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathaus in Aachen am Markt

Bitte lest auch den Leserbrief, der inzwischen angekommen ist. Außerdem gilt es im Hinterkopf zu behalten, dass wir alle haargenau dasselbe wollen: Nämlich dass das Quartier einigermaßen sauber ist. Nur über den Weg dahin gibt es ganz offensichtlich unterschiedliche Ansichten.
– Die Umsetzung der Container wäre absolut ein Grund zur Freude, da an diesen Containern sehr oft und sehr viel wilder Müll abgestellt wird. Die Stadtreinigung ist sehr aktiv und beseitigt den Müll schnell. Dies darf aber nicht die Regel sein.
– Durch die Umsetzung der Container kann geschaut werden, ob weiterhin dort wilder Müll abgestellt wird oder das Problem mit dem Standort der Container zusammenhängt.
– Nicht wenige, sondern eher viele Nachbar*innen aus der Mataréstraße und Zeppelinstraße haben sich schon öfters getroffen und teilen den Wunsch nach einem anderen Containerstandort. Darüber hinaus sind sie alle engagiert im Viertel und stehen für eine positive Veränderung. Hierbei spielt auch die Sauberkeit eine Rolle.
– Die Argumentation, dass sich eine Minderheit gegen eine Mehrheit durchgesetzt habe, kann ich nicht nachvollziehen und ich teile diesen Eindruck auch nicht. Ganz im Gegenteil, einige Menschen aus dem Viertel sind aktiv geworden und haben im Gespräch mit vielen Nachbar*innen erfahren, dass der Wunsch nach einer Veränderung im Viertel, vor allem was die Sauberkeit im Umfeld des Bunkers betrifft, schon lange besteht und weiter sehr aktuell ist.
– Kann es sein, dass nur Sie und Ihre direkten Nachbar*innen die Müllmengen und auch Ratten im Viertel nicht wahrnehmen, da dies nicht auf Ihren alltäglichen Wegen liegt? Ich kann Ihnen sagen, dass diese Probleme durchaus existent sind!
– Wie es möglich sein kann, dass „…in diesem Quartier zwei so unterschiedliche Erlebnisweisen vorhanden sind“, finde ich ebenso interessant und stelle diese Frage hiermit an Sie.
– Zu guter Letzt: Ich habe bisher keinen „Schrei nach Sauberkeit“, sondern nur viele konstruktive Ideen von Menschen aus dem Viertel hören können.
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