
Die Kostromastraße befindet sich in einem Aachener Neubaugebiet, ebenso wie die Ningbostraße (China) und die Arlingtonstraße (USA). Kostroma, Ningbo und Arlington sind drei von 10 Aachener Partnerstädten, wobei das Verhältnis zu der Stadt in Russland wegen des Angriffskriegs von offizieller Seite auf Eis gelegt wurde. Das finde ich schade. Eine Städtepartnerschaft sollte sich doch gerade dadurch auszeichnen, dass man auch in allerschlechtesten Zeiten ein Minimum an Kontakt aufrecht erhält.
Man kann nur hoffen, das inoffiziell die Kontakte nicht abgebrochen wurden. Vermutlich erleben nämlich dort die Menschen gerade auch keine gute Zeit, möglicherweise wurden viele Männer eingezogen und als Kanonenfutter an die Front geschickt . Oder sie sind nach Georgien geflüchtet.
Eine Straße nach einer russischen Stadt zu benennen, das deutet drauf hin, dass man nicht verfeindet ist, sondern dass man die Nähe sucht und freundschaftliche Beziehungen erwünscht sind. Vielleicht gibt es dort sogar eine Aachener Straße, wer weiß? Aufgefallen ist uns Kostroma zuletzt, weil es dort vor wenigen Tagen (Samstag, 5. November) einen Großbrand (Anschlag?) in einem populären Club gab mit mindestens 15 Toten. Ein Mann wurde als mutmaßlicher Brandstifter festgenommen.
Kostroma liegt etwa 300 Kilometer nordöstlich von Moskau. Es ist wie Aachen eine uralte, schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und einer technischen Universität. Es ist mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen, dass dort nicht jede/r einen Krieg gegen die Ukraine unterstützt und dass zumindest die Studierenden via Internet rausbekommen haben, auf welch hirnrissiges, grauenhaftes Unternehmen sich Putin eingelassen hat. Soweit zu sehen haben übrigens Kostromas andere Städtepartner in USA, Frankreich, Bulgarien usw. ihre Städtefreundschaft nicht eingefroren.