Einst waren die großen Kaufhäuser der letzte Schrei und total angesagt. Etwas ganz und gar Neues, sehr modern. Die anderen Läden verloren mehr und mehr ihre Kundschaft, alles strömte in die Kaufhäuser, die wie eine Wunderwelt bestaunt und besucht wurden. So viele unterschiedliche Waren auf einmal, das war der Hit.
Heute geht es den Kaufhäusern so wie einst den Läden, die damals nur wenige und immer die gleichen Waren anboten. Sie sind aus der Mode gekommen, man mag sie nicht mehr aufsuchen. Heute bevorzugen es die Kundin und der Kunde, auf dem Sofa sitzend via Internet einzukaufen. Das Angebot ist unendlich viel größer als in jedem üblichen Kaufhaus.

Dr. René Rohrkamp, Dr. Thomas Müller und Professor Dr. Daniel Lohmann laden am Freitag, 18. November, um 19 Uhr zu einem Vortrag über das Warenhaus Tietz in Aachen in das Foyer der Nadelfabrik, Reichsweg 30, ein. Der Vortrag ordnet das Warenhaus Tietz aus der Perspektive der Bau- und Architekturgeschichte in die Stadt-, Wirtschafts- und Zeitgeschichte ein.
Der Kölner Kaufmann Leonhard Tietz eröffnete 1892 eine erste kleine Filiale in Aachen und bezog in den folgenden Jahren mehrmals einen neuen und größeren Standort. Der 1905/06 errichtete Warenhausneubau am Markt war der vierte Aachener Standort des Unternehmens und blieb es bis zur Eröffnung des Kaufhof-Gebäudes an der Adalbertstraße im Jahr 1955.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Aachener Stadtarchivs mit der Nadelfabrik und wird durch Ludger Singer am Flügel musikalisch begleitet. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.
s. auch Bericht über „Ein Warenhaus, dessen Verschwinden noch heute bedauert wird“

Das Kaufhaus Tietz am Aachener Markt