Hohe Bewohnerparkgebühren sollen für mehr Platz am Straßenrand sorgen. Autos ab in die Parkhäuser!

Das früher Anwohnerparken genannte Bewohnerparken wird teurer. Statt bisher 30 Euro im Jahr werden demnächst 120 Euro fällig. Politik und Verwaltung ist aufgefallen, dass Platz in der Innenstadt wertvoll ist. Und Eigentümer*innen von Autos nicht zu derjenigen Gruppe zählen, die regelrecht bettelarm sind.

Jüngst konnte man dem Rat der Stadt dabei zusehen wie er versuchte, die Parkgebühren und die Gebühren für das Bewohnerparken zu erhöhen. Der Versuch von Grünen, SPD und der Fraktion DIE Zukunft gelang vorerst nicht ganz, aber eines ist sicher: Diese Gebühren werden im Laufe des Jahres 2023 nicht so niedrig bleiben wie bisher. Gegen den Widerstand von CDU und FDP übrigens.

Die Erhöhung muss kommen, denn Platz in der Innenstadt ist wertvoll und knapp. Es ist der Platz, den abgestellte Autos Kindern zum Spielen wegnehmen, den Autos der Natur wegnehmen zum Wachsen und Blühen, den Bewohnern wegnehmen zum Sitzen, Gehen und Spazierengehen. Und das in einer Zeit, wo monatelang „schönes Wetter“ herrscht und man sich so wahnsinnig gern draußen aufhält, zumindest ab 17 Uhr nach der Arbeit. 

30 Euro im Jahr musste bisher zahlen, wer sein Auto im Bewohnerparken am Straßenrand plazierte. Im Jahr! Man kommt dabei auf wenige Cent pro Tag. Dabei ist in den diversen Aachener Parkhäusern jede Menge Platz, dort sollen Aachener*innen eigentlich ihre Pkw abstellen. Das kostet dann allerdings mehr als 30 Euro im Jahr. Nur 30 Euro Gebühr dafür, dass man so viele Menschen schädigen darf, sie um den Platz im öffentlichen Raum bringen darf, das schien schon immer eine krasse Ungerechtigkeit zu sein.

600 Euro im Jahr für das Anwohnerparken innerhalb des Alleenrings, außerhalb 450 Euro. Das hält die Zukunft-Fraktion für angebracht. Der Vorschlag fand bisher keine Mehrheit. 120 Euro sollen die Bewohner*innen nach den Vorstellungen von Grünen und SPD pro Jahr zahlen – und so wird es wohl auch kommen. 

Wer ein Auto (mit Verbrennungsmotor) hat, zahlt mit Anschaffung, Protokollen, Benzin, Kraftfahrzeugsteuer, Versicherung, Reparaturen, TÜV usw. durchschnittlich 300 Euro im Monat (rechnet mal alles zusammen, ihr werdet euch wundern!). Wer sich ein Auto leisten kann, ist nicht arm. Da verwundert es, dass Grüne und SPD einen sozial gestaffelten Bewohnerparktarif unter besonderer Berücksichtigung einkommensschwacher Menschen bevorzugen. Außerdem soll die Fahrzeuggröße eine Rolle spielen. 
Dazu fehlt insbesondere CDU und FDP jegliches Verständnis.* Konsequenz: Mit diesen Herrschaften würde Aachen niemals klimaneutral(Entschieden wird der Kasus spätestens Ende März.) 

Von 2 auf 3 Euro pro Stunde (innerhalb des Alleenrings) und von 1 auf 1,50 Euro pro Stunde außerhalb werden die Parkgebühren im Frühjahr steigen. Foto: Aachen-News Archiv

*Es kommentiert Kaiser Wilhelm: „Das Auto hat keine Zukunft. Ich setze aufs Pferd.“

Derzeitiger Sondertarif zur Nutzung der Parkhäuser

Über AachenNews.org

Ich bin Journalistin und Bloggerin.
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..