Wer keinen Karneval mag, muss ab sofort Aachen weiträumig umfahren

Im Eurogress in der Monheimsallee geht es heute rund: Ordensverleihung.
Das hätte eure coole Bundeskanzlerin sein können.

Heute im Eurogress: Ministerin Annalena Baerbock

Was Annalena Baerbock dazu bewogen haben mag, sich den Karnevalsorden wider den tierischen Ernst verleihen zu lassen, weiß wohl nur sie selbst. Es ist Krieg, aber selbst in Friedenszeiten ist diese Ordensverleihung (gekürzte Übertragung am Montag, 6. Februar, 20.15 Uhr, ARD) nicht gerade berühmt für Witzigkeit und Selbstironie. Wer geht da hin? Herr Söder vielleicht und Armin Laschet. Und sonst? Aus Pflichtbewusstheit ein paar Aachener Grüne?

Ach ja, FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann soll heute Abend ebenfalls im Eurogress in die Bütt steigen. Die nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie ist dann wohl die einzige, die uns bisher mit deftigen und spaßigen Sprüchen schon mal aufgefallen ist. Es moderiert Sandra Maischberger, und Guido Cantz ist – leider – auch dabei.

Zwischen 18 und 21 Uhr gibt es eine Iran-Veranstaltung vor dem Eurogress.1000 Menschen werden erwartet, die ihr Anliegen unter dem Motto „Frauen, Leben, Freiheit“ in den Mittelpunkt stellen wollen. Wäre schön, wenn die Außenministerin diesen Menschen etwas Aufmerksamkeit schenken könnte.

Kostenfreie Veranstaltungen im Depot

Das Depot im Aachener Ostviertel (Talstraße). Es war 2022 wegen der vielen Flüchtlinge aus der Ukraine in ein „Engagement Center“ umgewandelt worden. Jetzt ist es wieder frei.

Das Depot in der Talstraße wurde 2017 eröffnet und sollte eine Art Bürgertreff im Viertel sein. Doch das Viertel traf sich lieber woanders – z. B. im und vor dem gegenüberliegenden Verkaufsbüdchen. Politik und Verwaltung in Aachen möchten das Depot attraktiver machen für die Menschen im Ostviertel.

Deshalb hat der Rat der Stadt die Preise zur temporären Anmietung von Räumlichkeiten im Depot neu festgesetzt. Neben den verschiedenen Preiskategorien für Vereine, für Privatpersonen sowie Veranstaltungen gewerblicher Art wird erstmals die kostenfreie Kategorie „Veranstaltungen vom Viertel für das Viertel“ mit in die Preisgestaltung aufgenommen.

Das Depot gilt als Leuchtturm und zentrales Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Soziale Stadt Aachen Nord“ und soll hauptsächlich den im Quartier lebenden Bewohner*innen dienen. In dem neuen Vermietungskonzept wird genau dieser Aspekt stärker berücksichtigt. Veranstaltungen „vom Viertel für das Viertel“ sollen kostenfrei ermöglicht werden. Bei gewerblich und kommerziell ausgerichteten Veranstaltungen wird dagegen eine Miete fällig.

Der Protest hat sich gelohnt

Im nahen Belgien wird ein gefährlicher Uraltreaktor runtergefahren. Das wurde in Aachen gefeiert.

Tausende Haarrisse, die immer größer wurden, fand man 2012 im Atommeiler Tihange 2. Der stand und steht heute noch Luftlinie 60 Kilometer von Aachen entfernt. Der CDU-Politiker Helmut Etschenberg sah die Angst der Menschen vor der drohenden Katastrophe und half ganz wesentlich mit, den Meiler außer Betrieb zu setzen. Im Dreiländereck formierte sich eine Bewegung.

Am 1. Februar wurde kürzlich ein wenig gefeiert. In der Rotunde des Elisenbrunnen trafen sich die Atomkraftgegner. Sie haben erlebt, dass Protest und Widerstand sich lohnen, dass man allerdings auch einen langen Atem haben muss. Wenn auch neuerdings (wegen Gas-Stopp aus Russland) über Atomkraftwerke neu nachgedacht wird, so ist doch eins gewiss: Uralte, kaputte Mailer sollten vom Netz genommen werden. Zu gefährlich!

Konservative Politiker in Belgien würden Tihange 2 auch weiterhin noch laufen lassen. Daraus wird -Gott sei Dank – nichts. Und außerdem: Bei Laufzeitverlängerung anderer Atommeiler werden die Belgier – das ist zugesagt – die Bedenken aus dem nahen Deutschland und aus Holland berücksichtigen. Es müssen grenzüberschreitende Umwelt-Verträglichkeitsprüfungen gemacht werden. So wird weiter gekämpft, denn die Laufzeitverlängerung von Tihange 3 und Dole 4 birgt weitere große Risiken für die Region.

Fettdonnerstag wieder feiern auf dem Markt

Ratspolitiker*innen singen gemeinsam Karnevalslieder auf der Bühne: Am Mittwoch vor Altweiber, 15. Februar, ist närrische Ratssitzung. Jeder/r kann dabei sein. Unter dem Motto „Pratschjeck op Fastelovvend“, findet die Sitzung im Krönungsaal des Aachener Rathauses statt. Ab 17.30 Uhr werden alle Feierfreudigen ins Rathaus eingelassen. Die Veranstaltung beginnt um 18.11 Uhr.  

Am Fettdonnerstag, 16. Februar, wird auf Initiative der Oberbürgermeisterin der Aachener Markt erstmalig seit 2013 wieder in das Karnevalsgeschehen eingebunden. Zwischen 10 und 13 Uhr können sich alle Jecken über ein buntes Programm freuen. Um 11 Uhr stürmt Prinz Guido I. mit seinem Hofstaat das Rathaus. Traditionell werden auch das Narrenschiff aus Heerlen, die „Blauw Sjuut“, und andere Größen des Aachener Karnevals dabei sein. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss findet eine Außensitzung der Tropi Garde im Hof statt.

Am Tulpensonntag, 19. Februar, findet auch der Kinderzug wieder statt. Pünktlich um 11.11 Uhr startet der Umzug an der Lothringerstraße, Ecke Oppenhoffallee und zieht über die Wilhelm- und Theaterstraße zum Elisenbrunnen. Sibylle Keupen wird dann Rosenmontag gleich auf zwei Karnevalswagen vertreten sein. Zuerst fährt sie auf dem Wagen des AAK mit, bevor sie auf den Wagen der Rathausgarde umsteigt, der sie bis vor das Rathaus bringt.

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Musiktipp

Abseits von Karneval etwas Musik: Christopher Tin: Live at Cadogan Hall – Waloyo Yamoni

Über AachenNews.org

Ich bin Journalistin und Bloggerin.
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