
Die Corona-Pandemie hat auch das kulturelle Leben beeinträchtigt. Insbesondere freie Künstlerinnen und Künstler kämpfen um ihre Existenz. Um die kulturelle Vielfalt in Aachen zu erhalten, fordert Die Linke schnelle, unbürokratische und phantasievolle Maßnahmen.
Um noch vor den Sommerferien eine Lösung zu finden, wurde für die Kulturausschusssitzung am 23. Juni die Einrichtung eines „Corona-Kulturfonds“ zur Finanzierung eines Ad-Hoc Programms beantragt. Das Programm hat Chancen, eine Mehrheit zu finden. Schließlich gibt es im September Wahlen, und CDU und SPD wollen sich beliebt machen.
Die Idee ist gut: Der Kulturbetrieb soll beauftragt werden, gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern kleine Projekte zu entwickeln, die auf Plätzen und in Parks des Stadtgebietes angeboten werden können. Neben angemessenen Honoraren soll auch sichergestellt werden, dass die Örtlichkeiten genehmigt sind und keinerlei Kosten für die Künstler entstehen.
„Insbesondere durch den Ausfall von sommerlichen Großveranstaltungen – wie Kurpark Classix und September Special – sind Ideen für alternative Kunstformate eine Entschädigung für die Bürger*innen“, erklärt Ulla Epstein, kulturpolitische Sprecherin der Linken im Rat der Stadt Aachen. Ein Sommer ohne Kultur, Musik und Tanz sei nämlich „wie ein Frühling ohne Vogelgezwitscher“, stumm.
In Anbetracht der neu geschaffenen Möglichkeit für das Stadttheater, im Freibad Hangeweiher vor bis zu 100 Zuschauer*innen aufzutreten sei ein durch Corona begründetes generelles Auftrittsverbot für die freie Kultur nicht nachzuvollziehbar, teilte der Fraktionsvorsitzende Leo Deumens fest.
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Unterdessen freut sich Oberbürgermeister (OB) Marcel Philipp über die Zusage von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, die Schirmherrschaft über die große Dürer-Ausstellung in Aachen zu übernehmen. Das sei zweifellos, so der OB, eine zusätzliche Motivation für die Ausstellungsmacherinnen und -macher, die wegen der Corona-Krise die für Oktober 2020 geplante Ausstellung umorganisieren und teilweise verschieben mussten.
Der neue Zeitplan sieht wie folgt aus: Auftakt ist mit der Schau „Der gekaufte Kaiser – Die Krönung Karls V. und der Wandel der Welt“ im Centre Charlemagne ab dem 23. Oktober 2020. Weiter geht es mit „Bon Voyage! Reisen in der Kunst der Gegenwart“ im Ludwig Forum für Internationale Kunst ab dem 13. November. Die große Schau „Dürer war hier. Eine Reise wird Legende“ folgt dann im Sommer 2021 im Suermondt-Ludwig-Museum ab 18. Juli.

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Das Theater K ist auch durch eine Pandemie nicht zu stoppen: 15 Kreative präsentieren Miniaturen im Freien.
Wie durch ein Loch im Zaun kann das kulturell ausgehungerte Publikum derzeit im Park des Ludwig Forum einem Reigen von theatralen und musikalischen Szenen folgen und sich entführen lassen – in eine unbeschwerte Sommerfrische. Dieses wunderschöne Wort, das schon im 16. Jahrhundert „die kühle Labung im Schatten“ beschrieb, wird vielleicht im gegenwärtigen Corona-Jahr 2020 eine Renaissance erfahren. „Fernreisen und sonniger Süden müssen warten – entdecken wir die nahe Natur – und die lokale Kultur“, teilt das Theater K. mit.
Um die Distanzregeln für das auf max. 30 Zuschauer*innen begrenzte Publikum zu gewährleisten, werden nur vorab reservierte Karten ausgegeben. Termine und Reservierungen einsehen über die Webseite: theater-k.de oder telefonisch unter +49 241 151155.
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Das Ensemble des Stadttheaters tritt unterdessen – vor ebenfalls reduziertem Publikum – im Freibad des Hangeweiher auf. Einzelheiten erfährt man hier.
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Etwas Literatur:
