Existenz von Zweirädern und Menschen, die auf ihnen sitzen, jetzt scheinbar anerkannt

Jetzt auch in Aachen: ein Straßenschild, dass es erst seit Anfang des Jahres in Deutschland gibt.

„Zweiräder dürfen nicht überholt werden“, das ist in der Oppenhoffallee das Gebot der Stunde. Als Radfahrer*in hat man fast Tränen in den Augen, wenn man dieses Verkehrsschild erstmals in Aachen sieht. Es bedeutet, dass auf Radfahrer*innen Rücksicht genommen werden soll. Und das in Aachen, wo Fahrradfahren sehr oft mit einer Nahtod-Erfahrung verbunden ist!

Ein Wunder, denkt man und traut seinen Augen nicht. Würde das Schild nicht so hoch hängen, würde man es anfassen wollen um zu realisieren, dass es wirklich existiert. So wie auf der Autobahn, ist es wohl gemeint, wo Lkw-Fahrer manchmal Pkw nicht überholen dürfen, weil es zu gefährlich ist.

Dabei war es in der Oppenhoffallee (s. Foto) ohnehin immer besonders unpassend, wenn Autos an Radler*innen vorbeizischten, während diese darauf achteten, dass sie von rechts nicht durch eine sich öffnende Autotüre jäh zu Boden gerissen werden.

Bestimmt zehn Schilder hat die Stadtverwaltung aufgestellt, fünf auf jeder Seite der Oppenhoffallee. Es hält sich zwar kein einziger Pkw, kein Lkw-Fahrer und auch kein Bus der ASEAG an die Vorgabe (für euch getestet). Aber was soll’s?! In Aachen muss man den guten Willen für die Tat nehmen und zufrieden sein, wenn sich kein Autofahrer-Aufstand erhebt.

Wie in der Lütticher Straße. Dort soll seit über 10 Jahren ein Stück Straße umgebaut werden . . . mit je einem Radweg stadtauswärts und stadteinärts, jeder 2,30 Meter breit, mit schmalen Radschutzteilen. Der Aufschrei der Autofans beschäftigt zur Zeit Politik und Stadtverwaltung. Entschieden ist noch nichts.

Dem Wald geht es sauschlecht, warum soll es den Bäumen in der Stadt besser gehen? So denken vermutlich die Anwohner im Aachener Süden und stellen ihre Autos gern auf den Wurzelbereich der Bäume.

Möglichst nah an den Baum ran! Das Erdreich wird hart wie Beton, sehr zum Schaden des Baumes.

Auch in der Ludwigsallee macht man sich Sorgen wegen wegfallender Parkplätze, hat aber das Parkhaus am Eurogress als Alternative ganz in der Nähe. Für eine Gebühr von 30 oder 35 Euro pro Jahr einen Anwohner-Parkplatz am Straßenrand mieten . . . das wird wohl demnächst auch in Aachen so preiswert nicht mehr zu machen sein. Warum dann nicht gleich einen subventionierten, sicheren und trockenen Platz im Parkhaus mieten?

Zu Ende gegangen ist unterdessen der Versuch am Adalbertsteinweg. Dort wurde eine Radspur eingerichtet und wieder abgebaut. Jetzt warten wir mal auf die Auswertung des Experiments durch die Stadtverwaltung.

Welcher Luxus: eine breite Furt für Zweiräder. Schade, dass das Wetter so schlecht war, kalt und nass. Wir wären sonst vor Begeisterung dort gleich zehnmal hintereinander runtergefahren – mit den Rädern.

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