Wegen Personalmangel in Kitas: Drei NRW-Ministerien bekommen Post aus Aachen.

Mitte Januar wurden die zuständigen Aachener Politiker*innen über den Personalmangel in den Kindertagesstätten informiert. Dabei wurde offensichtlich, was eigentlich schon jede/r wußte: Der Mangel an Personal ist so groß, dass „sich über die Jahre eine Situation aufgebaut hat, die dramatische Auswirkungen auf die frühkindliche Bildungs-, Betreuungs- und Förderlandschaft hat“. Die Zustände sind in der Tat nicht mehr hinnehmbar.

Die Pandemie ist übrigens nur eine zusätzliche Belastung, schon vorher gab es bei den Kitas Schwierigkeiten wegen fehlenden Personals. Aus Aachen erhalten jetzt folgende drei NRW-Ministerien Vorschläge dazu, was unverzüglich unternommen werden muss.

Konkret angeschrieben wurden: der Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, Dr. Joachim Stamp, die Ministerinnen für Schule und Bildung, Yvonne Gebauer und für Kultur und Wissenschaft, Isabel Pfeiffer-Poensgen. Gefordert wurden Maßnahmen, um die Situation zu verbessern – einstimmig und unterschrieben von allen Parteien-Vertretern und Bürgermeisterin Hilde Scheidt.

Besonders betroffen seien, so steht es in dem Brief, die Kinder mit (drohender) Behinderung und deren Bedarf an individueller Assistenzleistung. Zukünftig gefährde der Fachkraftmangel 1. den notwendigen Ausbau der Betreuungsplätze, es gibt schließlich einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. 2. die Flexibilisierung der Betreuungszeiten und 3. den für 2026 erwarteten Rechtsanspruch auf ein Ganztagsangebot an den Grundschulen.

Es wird betont: Die Situation belaste das verbliebene Personal unverhältnismäßig.

Die Beschwerdeschreiber nennen in ihrem Brief kurzfristige Maßnahmen, die geeignet erscheinen, die Situation zu verbessern:

·         Eine dauerhafte Förderung von Alltagshelfer*innen in den Kitas.

·         Die Förderung von Verwaltungskräften zur Unterstützung von Kita-Leitungen.

·         Eine Förderung von pädagogisch geschulten, zusätzlichen Kräften wie z.B. Handwerker*innen.

·         Eine befristete Ergänzung der Personalverordnung.

·         Eine schnellere Genehmigung von anderen Berufsabschlüssen.

·         Eine schnellere Genehmigung von ausländischen Abschlüssen.

·         Die Förderung von Kosten im Rahmen der Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland.

Auch mittel- und langfristige Maßnahmen zur Verbesserung werden genannt:

·         Die Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen an Fachschulen und Studienplätzen für frühkindliche Bildung an den Hochschulen.

·         Die Schaffung von zusätzlichen Studienplätzen für Fachlehrer*innen für Sozialpädagogik.

·         Arbeitsmarktmaßnahmen zur Umschulung in den frühkindlichen Bereich.

Anmerkung: Das Personal in den Kitas muss ergänzt und entlastet werden. Längst nicht jede in dem Brief erwähnte Maßnahme würde direkt furchtbar ins Geld gehen. In einigen Fällen müssen nur endlich mal hinderliche Bestimmungen geändert werden. Dass sich die Landesregierung damit so dermaßen viel Zeit lässt, ist nicht mehr hinnehmbar.

Quelle: Fachbereich Kommunikation und Stadtmarketing

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