Mit Angst und Schrecken in den Augen sehen nicht wenige Aachener*innen dem Abriss einer vielbefahrenen Brücke entgegen. Aber es hilft alles nichts: Die Brücke Turmstraße – errichtet 1971 – ist komplett kaputt, muss abgerissen und neu aufgebaut werden. Kosten: 11 Millionen Euro. Nicht wenige befürchten den Totalzusammenbruch des Verkehrs in Aachen, weil gleichzeitig auch noch die Jakobstraße für ein Jahr (im unteren Teil) aufgerissen wird, der Templergraben ein Reallabor und die Ludwigsallee noch nicht ganz fertig ist. Man kann nur hoffen, dass mal wieder alles nicht so heiß gegessen wie gekocht wird. (Mehr dazu lesen: hier und hier)

Die ersten Vorarbeiten zum Abriss der Brücke Turmstraße beginnen in dieser Woche. Dabei müssen einige der sich am Rand befindlichen Bäume gefällt werden. Die Arbeiten werden am Samstag, 12. Februar, ausgeführt. Es kann zu kurzzeitigen Verkehrseinschränkungen kommen. „Nach Beendigung des Brückenneubaus werden Ersatzpflanzungen vorgenommen“, verspricht die Stadtverwaltung.
An der Wurm werden Sträucher gerodet
Die Aue in Haaren, an der der Haarbach in die Wurm mündet, soll unter dem Motto „Wasser sichtbar machen“ umgestaltet werden. Die Schaffung eines neuen Fuß- und Radwegs (plus Blühwiesen) entlang der Wurm in Haaren ist Bestandteil des Förderprogramms „Stadtumbau West“.
Am westlichen Ufer der Wurm ist das Areal zurzeit stark durch Sträucher, vor allem Brombeere und anderen Spontangehölze, überwuchert und somit unzugänglich. Auf einer Fläche von etwa 1800 Quadratmeter muss gerodet werden, damit der hier vorgesehene neue Fuß- und Radweg weiter geplant und letztlich auch gestaltet werden kann. Überdies können Bäume, die am westlichen Ufer stehen, nach den Arbeiten besser erfasst und bei der weiteren Planung berücksichtigt werden.
„Gerodet wird also nur dort, wo es wirklich erforderlich ist“, sagt die Stadtverwaltung ausdrücklich zu. Und: „Der vorhandene Lärmschutzwall bleibt von den Arbeiten weitgehend ausgenommen.“
Bäume fallen für eine Parkpalette
Damit an der Ecke Vaalser Straße/Neuenhofer Weg eine mehrgeschossige Parkpalette errichtet werden kann, soll ein bislang als Grünfläche dargestellter Parkplatz (des Sportplatz am Neuenhofer Weg) „in die Darstellung einer gemischten Baufläche geändert werden“. Das bedeutet, dass erst mal die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden müssen, damit man das Grün entfernen darf.
Hierfür ist die Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) notwendig. Bei diesem Vorgang hat die Öffentlichkeit ein gewisses Mitspracherecht.
Die Beteiligung der Öffentlichkeit startet am Montag, 14. Februar, und läuft bis Dienstag, 15. März. Ort der Offenlage ist das Verwaltungsgebäude Am Marschiertor, Lagerhausstraße 20, 4. Etage Raum 400. Öffnungszeit: jeweils montags bis donnerstags von 8 bis 12.30 Uhr und von 13.30 bis 16 Uhr, mittwochs bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr. Da könnt ihr eure Bedenken schriftlich mitteilen.
Die weltweit mit großem Erfolg operierende Aachener Firma Abiomed an der Vaalser Straße braucht – und das ist eine Tatsache – mehr Parkraum. Es wurde lange und kompromissbereit untersucht, wie das Problem eventuell zu lösen sei. Der Wegzug von Abiomed war dabei keine Option, das Unternehmen will sehr gern in Aachen bleiben und ist auch dem Umweltschutz sehr verbunden. Gleichwohl wurde keine andere Möglichkeit gefunden, als das Problem durch den Aufbau einer Parkpalette zu lösen.
Vorgesehen ist die Unterbauung und Aufstockung des ebenerdigen Parkplatzes der benachbarten Sportanlage am Neuenhofer Weg (s. Foto unten). Aller Voraussicht nach ein Vorgang, der die in Aachen einflußreichen Baumschützer auf der Plan rufen wird. Politisch hatte im Vorfeld als einzige die Fraktion „Zukunft“ im Rat der Stadt gegen das Projekt Parkpalette gestimmt.

