Das Ende einer Brücke: Da staunste, wa!

Wer sich den Abriss ansehen will: Maske mitnehmen. Es staubt. Foto: Stadt Aachen/Andreas Steindl
Tausende fahren täglich Umwege, weil die Brücke abgerissen und dann neu aufgebaut werden muss. Bisher klappt alles erwartungsgemäß reibungslos. Alle Fotos außer das erste: Stadt Aachen/Andreas Cichowski
Rund 200 Lkw-Ladungen Bauschutt werden zum Bendplatz gebracht. Dort interessieren sich Wissenschaftler für das Material und ob es wiederverwertbar ist.

Dass es am Ende so schnell gehen würde, damit haben die Kritiker nicht gerechnet. Sie malten nach Kräften schwarz, sahen Verspätungen im Arbeitsfortgang voraus und hörten nicht auf mit dem Schlechtreden. Aber: Innerhalb von drei Tagen ist die marode Brücke an der Turmstraße platt – zwei Tage eher, als es der ursprüngliche Zeitplan vorsah.

Das Heulen und Zähneklappern im Vorfeld des Abriss hatte schon bizarre Züge angenommen. Jetzt haben fünf Kettenbagger ganze Arbeit geleistet. Bagger mit Meißel und Greifzange haben die Brücke, die 1971 gebaut wurde, schrittweise abgerissen. Nachdem die seitlichen Kappen abgebrochen waren, konnten zwei der insgesamt vier Hohlkästen von oben weggeknabbert werden. Es folgte der Abbruch der verbleibenden Brücke von den Bahngleisen aus. „Am Mittwoch, 18. Mai, fiel gegen 16.30 Uhr schließlich das letzte Betonteil“, freut sich die Pressestelle der Stadt in einer offiziellen Mitteilung.

Die Schienen wurden an den Tagen vor den Abrissarbeiten aufwändig mit Holz, Stahlplatten und Schotter abgedeckt.

Das Abbruchspektakel zieht zwischenzeitlich zahlreiche Zuschauer*innen an und war für die Studies bisher jedenfalls total spannend. Die innerstädtische Lage mit den darunter verlaufenden Bahngleisen sei „außergewöhnlich und eine besondere Herausforderung “, sagt Gisela Weiß von der Stadtverwaltung, die zusammen mit ihrem Kollegen Elmar Holzbach die Projektleitung übernommen hat. 

Staub und Krach satt. Was am Büchel geschafft wurde, wiederholt sich jetzt im Uni-Viertel. Ein kaputtes Bauwerk wird abgerissen, ein neues errichtet. Das ist der Lauf der Zeit.

Der zügige Abbruch führt dazu, dass nun etwas mehr Zeit ist, um die rund 4000 Tonnen Betonschutt abzutransportieren und das Gleisbett sowie die Oberleitungen wieder herzurichten. Rund 200 LKW-Ladungen werden zum Bendplatz gebracht, wo das Material im Betonbrecher zerkleinert und später weiter verladen wird. Die Stahldrähte, die in der Brücke verbaut waren, „werden vorher aussortiert, später eingeschmolzen und zu neuem Material verarbeitet“, so wurde mitgeteilt. 

Um zügig voranzukommen wurde beim Abriss auch nachts gearbeitet. Den Anwohnern wurde ein Umzug in ein Hotel angeboten. Auf Kosten der Stadt.
Bagger im Frontalangriff auf eine Aachener Brücke.

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Mehr Infos zur Umleitung für Radfahrer*innen und Pkw, zur Sperrung allgemein und zur Sperrung des Zugverkehrs, zum Zustand der Brücke und warum musste sie eigentlich abgerissen werden und wie die neue Brücke aussehen wird (fertig: Ende 2023) usw. unter www.aachen.de/turmstrasse.

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