Zur Abwechslung mal ein Katastrophe, auf die man sich vorbereiten kann

Drei große Katastrophen haben wir gerade erlebt, alle passierten plötzlich, quasi überfallartig und man konnte sich nicht wirklich gut vorbereiten. Die Katastrophe, die aber jetzt – im Herbst/Winter – auf uns zukommt, die kündigt sich an, auf die können wir uns vorbereiten.

Die Pandemie hat uns überfallen. Plötzlich – nach allgemeiner Wahrnehmung – war das Virus da, reihenweise wurden Menschen krank, einige starben. Wir wussten lange nicht, ob es überhaupt einen Impfstoff geben würde. Ratlosigkeit allenthalben. Dann die Unwetterkatastrophe – Orte wie Kornelimünster, Stolberg, Eschweiler, das Ahrtal wurden plötzlich überflutet wie es noch nie zuvor geschehen war. Und schließlich der Krieg. Wer hätte gedacht, dass wir 2022 einen 19.-Jahrhundert-Krieg in Europa erleben würden? Ich nicht. Putin und die Russen hatten die allermeisten von uns für weitgehend friedlich und kultiviert gehalten.

Soweit die Vergangenheit. Was im Herbst und Winter auf uns zukommt, das ist ein Engpass, der sich zur Versorgungs-Katastrophe auswachsen kann/wird. Wir wissen schon jetzt: Es ist gar nicht unwahrscheinlich, dass es Putin im November gefällt, kein Öl und auch kein Gas mehr nach Deutschland (oder an die komplette EU) zu verkaufen. Nichts, null, gar nichts. Es MUSS nicht so kommen, aber es sieht doch sehr so aus

Gaslieferstopp im Winter. . . bei nur etwas über 50 Prozent vollen Gasspeichern . . . das wäre eine Katastrophe. Da fragt man sich: Warum fangen wir nicht schon jetzt an, Energie zu sparen? Zum Beispiel die Temperatur im beheizten Freibad Hangeweiher um 2 Grad runterdrehen und in den Schwimmhallen um 1 Grad? Keine neuen Klimaanlagen einbauen oder diese erst gar nicht einschalten? Man könnte auch – wo es geht – Straßenlaternen ganz ausschalten zwischen 23 und 4 Uhr morgens. Oder ehrlicherweise das Oktoberfest in München und den Weihnachtsmarkt in Aachen absagen.

Wir müssen jetzt zwingend die Speicher füllen, wenn wir die kalte Jahreszeit überstehen wollen. Diese Speicher sind – wie man hört – erst zu 55 Prozent voll, sie müssen im November zu über 90 Prozent voll sein. Und Moskau hat schon jetzt damit begonnen, Europa den Gashahn zuzudrehen.

Wird man im Winter die großen Verwaltungsgebäude, die Hochschulgebäude und die Banken nicht mehr beheizen können? Wird es dann in Schulen noch mollig warm sein können? Oder müssen wir uns wieder auf Homeschooling und Homeoffice einstellen? Es wäre tatsächlich sehr blöd, wenn wir im November plötzlich merken: Oh shit, welche Überraschung, es gibt einfach kein Gas und kein Öl mehr! Selbst der umtriebige Wirtschaftsminister kann nur noch auf Lieferungen aus Norwegen und den Niederlanden zugreifen, was wegen Mangel an sonstigen Vorräten nicht reicht. 

Weil die privaten Wohnungen geheizt und bestimmte Unternehmen gerettet werden müssen, reicht dann das Gas auch für öffentliche Bauten, Restaurants und Kaufhäuser nicht. Es reicht übrigens sogar dann nicht, wenn zusätzlich Gas über zwei Flüssiggas-Terminals importiert wird. 

Unternehmen diskutieren zur Zeit, wo und wie sie im Notfall Gas einsparen können, welche Betriebsteile sie zugunsten von anderen Betriebsteilen stark herunterfahren könnten. Die Bundesregierung hat im Frühjahr die Frühwarnstufe des Notfallplan Gas ausgerufen. Hat irgendjemand daraufhin im öffentlichen Bereich angefangen, mehr Energie zu sparen als zuvor? Ich kenne niemand.

***

Zum Thema: https://www.aachener-zeitung.de/wirtschaft/schockwellen-werden-durch-das-land-gehen_aid-71412753

Eine Befragung zum Katastrophenschutz in der Region. Bitte teilnehmen und weiterleiten: ttp://befragung-städteregion.de

Was der EON-Aufsichtsrat meint: hier nachlesen

Notfallplan Gas für die Bundesrepublik: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/M-O/notfallplan-gas-bundesrepublik-deutschland.pdf?__blob=publicationFile&v=9

Die privaten Haushalte machen zwar ein Drittel des Stromverbrauchs aus, können aber wenig sparen. Anders sieht es bei den halböffentlichen und öffentlichen Einrichtungen aus.

Über AachenNews.org

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