Immer wieder liest man davon, jetzt ist es in Aachen passiert: Ein Mann (37) hat mitten auf einem Parkplatz seine Ex-Ehefrau mit einem Messer angegriffen und mehrfach zugestochen. Die Frau (28) starb noch auf dem Parkplatz, so teilte die Polizei mit.
Frauen haben unterdessen Kerzen aufgestellt und Blumensträuße niedergelegt. „Eine von uns“, steht auf einem Stück Pappe. Es gab sogar ein gemeinsames Gedenken von etwa 60 Personen.

Jeden dritten Tag tötet in Deutschland ein Mann seine (Ex) Partnerin. Täglich gibt es einen Mordversuch. Solche Taten nennt man Femizide: Eine Frau entzieht sich ihrem (ehemaligen) Partner und wird ermordet, weil sie eine Frau ist. Meist finden solche Verbrechen in den eigenen vier Wänden statt, selten in der Öffentlichkeit. In Aachen geschah es in der Debyestraße auf dem Parkplatz vom Baumarkt, schräg gegenüber vom Polizeipräsidium.
Im Jahr 2017 fielen weltweit 1,3 von 100.000 Frauen in der Bevölkerung einem intimen oder familiären Femizid zum Opfer. Diese Taten werden von Juristen „Familiendrama“ genannt oder „Beziehungstat“. Manchmal auch „Ehrenmord“. Das stellt eine Verharmlosung dar.
Die Gewalt gegen Frauen kennt in unserer Gesellschaft viele Formen. Nicht nur schlagen und treten sind in manchen Familien an der Tagesordnung. Und es wird immer schlimmer. s. auch: „Der alltägliche Mordversuch“