Was mit dem HirschGrün bereits erfolgreich versucht wurde, soll bald eine Neuauflage erfahren. Zumindest, wenn es nach dem Willen der Fraktion DIE Zukunft geht. Die hat nämlich jetzt die Einrichtung eines zweiten Gemeinschaftsgartens beantragt.
Konkret wurde formuliert: „Die Verwaltung soll einen Zeit-, Kosten- und Nutzungsplan erarbeiten, welche Standortmöglichkeiten es für einen weiteren Gemeinschaftsgarten, ähnlich dem HirschGrün gibt und wie diese realisierbar sind.“ Gemeint ist ein großer Garten, eine grüne Oase (oder sogar mehrere) – nicht in ohnehin ländlicher Umgebung, sondern mitten in der Stadt, zwischen Straßen, Gebäuden und dem brausenden Autoverkehr.
Urban Gardening hat in Aachen viele Fans. Das zeigte sich, als im März 2016 Ratsvertreter der CDU vorschlugen, den großen Garten an der Richardstraße (unweit der vielbefahrenen Wilhelmstraße) an den Stadtrand zu verlegen. Der Protest war groß, das HirschGrün konnte bleiben.

Grünanlagen, die keine konventionellen Parks sind, haben Wiesenblumen, Gemüsebeete und manche sogar Obstbäume und Bienenkörbe. Sie werden nicht von städtischen Mitarbeitern gepflegt, sondern von Menschen aus der Stadtgesellschaft in deren Freizeit. Die schätzen den Erholungswert von Gartenarbeit, aber auch die Möglichkeit, die Artenvielfalt zu fördern.
Die vier Ratspolitiker (DIE Zukunft, das sind: 2 Volt, 1. Pirat, 1 UWG) haben schon ein Stück Wiese gefunden, das ein zweites HirschGrün werden könnte: Das Dreieck zwischen Blücherplatz, Sigmundstraße und Aretzstraße. Es liegt seit Jahren quasi nutzlos rum und wartet förmlich darauf, von Menschen mit Sehnsucht nach naturnaher Flora und Fauna beackert zu werden.
Ein Treffpunkt könnte der Gemeinschaftsgarten sein, wo sich Nachbarschaft entwickelt, so meinen die Antragsteller. Aber auch als Frischluftschneise innerhalb einer stark versiegelten Stadtfläche, als ein Mittel zur Verbesserung der Luftqualität eben und als Zuflucht für vom Aussterben bedrohte Insekten stellen sich die Vier ihr Projekt vor.
Die Neujahrsrede der Oberbürgermeisterin lässt keinen Zweifel daran, dass der Antrag ganz im Sinne von Sibylle Keupen ist. Er wird also wohl dem Rat zur Entscheidung vorgelegt. Bleibt zu hoffen, dass auch die Anwohner dem Projekt wohlgesonnen sind.

Hier gibt es zusätzliche Infos.
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Acht neue Baumbeete
Seit Wochenanfang werden acht neue Baumbeete in der Paul-Röntgen-Straße und in der Brüggemannstraße angelegt. In beiden Straßen müssen einige Parkplätze für die Dauer von bis zu zwei Wochen gesperrt werden. Und: Da die Baumfelder nach neuesten Standards gebaut werden, entfallen in den Straßen sieben Parkplätze gegenüber heute.
In die Baumbeete sollen noch in diesem Frühjahr Ahornbäume gepflanzt werden. Zusätzlich werden auch noch 15 Fahrradbügel an verschiedenen Standorten aufgestellt. In der Einmündung Kühlwetterstraße/ Brüggemannstraße wird zudem der Gehweg vorgebaut und barrierefrei abgesenkt.
Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte hatte die Umgestaltung im März 2020 beschlossen.
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