Gisela, Alfons und Günter (alle Ü70) regen sich über Poller auf (vorzugsweise auf Facebook)

Bäumchen-Schutz ist auch nicht jedermanns Sache. Es erinnert die ältere Generation daran, dass sie und ihre Protagonisten jahre- und jahrzehntelang viel falsch gemacht haben. Und wer wird daran schon gern erinnert?

Na endlich: Der Ärger gewisser älterer Herrschaften über die neuen Straßenlaternen ist ein bisschen abgeklungen, da tut sich – Gott sei es gedankt – schon wieder „Fürchterliches“ in unserem Vaterstädtchen. Leute mit zu viel Tagesfreizeit müssen sich nicht länger langweilen. Sie äußern sich auf Facebook und schreiben der örtlichen Presse die Spalten voll. (Liest nur keine/r mehr. Deshalb wird hier berichtet.)

Was ist passiert? An drei (3!) Stellen wurden Poller aufgestellt. Kein Witz. Einmal am Büchel um ein etwas mickriges Bäumchen zu schützen. Das zweite Mal in der Bismarckstraße und am Annuntiatenbach, um Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen (welche vermutlich jünger sind und pausenlos gendern) zu schützen und den Kfz-Verkehr einzuschränken.

Wegen der rot-weißen Stäbe mitten auf der Straße werden manche geradezu ausfällig. Kurz zur Ordnung gerufen wähnen sie sich in ihrer „Meinungsfreiheit“ beschnitten. Was hat man diesen Menschen alles angetan (im Laufe ihres Lebens), dass sie so ausrasten? Es sieht alles nach aufgestauter Wut aus. So als seien sie ihr Leben lang drangsaliert worden und müssten sich jetzt mal Erleichterung verschaffen durch Treten in alle Richtungen – egal wen und was es trifft.

Gut, Bäume können einem egal sein. Man kann sogar Bäume hassen, was schwer zu verstehen ist, aber das mag es geben. Hinzu kommt, dass es ein kleiner Baum ist, der da geschützt wird. Und der ist in den Augen der Verärgerten vielleicht den Schutz nicht wert? Oder sie meinen, der Ring aus Stein müsse reichen als Schutz für das Bäumchen.

Alles in allem werden die Alten an ihre schweren Versäumnisse in Sachen Naturschutz erinnert. Wer aber gendert, erinnert sie an ihr niederträchtiges Verhalten Frauen gegenüber, und wer den Kfz-Verkehr einschränken will, na ja, der erinnert sie an ihre unsägliche Bevorzugung der Pkw mitsamt den katastrophalen Folgen für die Städte.

So rasten sie aus, weil sie nicht gern an ihr früheres schauriges Fehlverhalten erinnert werden. Denn es darf einfach nicht so viel falsch gemacht worden sein, wie jetzt offensichtlich wird. Was wäre das für eine schreckliche Bilanz, am Ende des Lebens!?

***

*Das Alter der Verärgerten schließe ich aus den Vornamen. Alles Vornamen, die nur in den 30er und 40er Jahren üblich waren.

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